diverse Kleber online seit dem 15-11-2003 Dieser Tipp kommt von TuBaW |
Wer gern klebt, klebt in Zukunft besonders billig:
Papier auf Papier oder Karton (oder auf Stoff, Filz,
Kork) klebt der Sparfuchs mit Gummibärchen (Tipp von der Hobbythek). Die
Veganer-Gummibärchen (ohne Gelatine) eignen sich leider nicht.
Einfach ein paar Gummibärchen in ein Glas mit etwas
Wasser (etwa ein Esslöffel auf fünf Gummibärchen) geben und im Wasserbad
auf etwas über dreißig oder vierzig Grad erwärmen (Wichtig: erwärmen,
nicht erhitzen!). Die aufgelösten Gummibären lassen sich prima mit dem
Pinsel verstreichen, ohne dass das Papier wellig wird. Die Klebkraft ist
sehr hoch. Die Gelatine, aus denen die Gummibärchen bestehen, schrumpft
beim Trocknen. Es wird eine äußerst innige Verklebung erreicht.
Ich höre oft, der Aufwand sei sehr hoch, denn der
Gummibärchen-Kleber lässt sich ja nur im warmen Zustand verarbeiten. Ein
Schüsselchen heißes Wasser und ein Glas mit Gummibärchen hineinstellen
ist in der Tat etwas mehr Aufwand, als die UHU-Tube aufzuschrauben.
Allerdings klebt die Gelatine besser. Wer seinen Vorrat (ein Glas mit
ein paar geschmolzenen Gummibären) erst einmal im Kühlschrank stehen
hat, wird das Erwärmen nach ein paar Klebe-Tests nicht mehr besonders
umständlich empfinden. Und -- noch einen obendrauf -- mit Gummibärchen
kann ich auch mal einen Keks (oder Spekulatius) auf eine Karte kleben --
garantiert hinterher noch essbar!
Zwei äußerst kräftige Kleber lassen sich aus
Stärkepulver herstellen (Mondamin, Maizena, Weizenin). Mit Kartoffelmehl
(Kartoffelstärke) geht dieser Tipp leider nicht.
Maisstärke (Mondamin, Maizena oder ähnliches)
Die Stärke mit dem Zucker mischen und in 30ml Wasser
lösen. Die 100 ml Wasser zum Sieden bringen, vom Herd nehmen und die
Mischung hineingießen während kräftig gerührt wird. Es bildet sich
sofort eine Gel-artige, transparente Substanz, die kräftig durchgerührt
werden muss, bis die Stärke im heißen Wasser vollkommen aufgequollen
ist. Die Zugabe von einem Esslöffel Glycerin in den abgekühlten Kleber
macht ihn etwas cremiger, er wird besser verstreichbar. Wenn der Kleber
zu einem unförmigen Klumpen wird, hast Du wahrscheinlich doch
Kartoffelstärke erwischt, sorry. Bei diesem Kleber kann es bei Papier
und Karton zu Wellenbildung kommen.
=> Rezept ist von der Hobbythek
Weizenstärke (nicht so leicht zu bekommen,
Handelsname z.B. "Weizenin")
Die Stärke mit dem Zucker mischen und in den 30 ml
Wasser einrühren. Die 150 ml Wasser bei schwacher Hitzezufuhr zum Sieden
bringen und das Stärke-Zucker- Gemisch hineingießen, dabei gut rühren.
Wenn die Masse vollständig transparent pastös geworden ist, vom Herd
nehmen und während des Abkühlens ab und zu umrühren. In die Klebermasse
kann etwas Glycerin eingerührt werden. Beim Kleben von Papieren kommt es
zur Bildung von Wellen.
Das Rezept basiert auf dem der Hobbythek.
Interessant ist vielleicht noch, dass dieser Kleber
bei Buchbindern als Kleister Verwendung fand. Im Buch "Papparbeit und
Bucheinband" von 1951 (!) wird die Herstellung von Kleister so
beschrieben:
" In einer Kleisterschüssel werden drei bis vier
Handvoll Weizenstärke mit Wasser zu einem dicken, knollenfreien Brei
gerührt. Unterdessen koche man zwei bis drei Liter Wasser, das dann im
kochenden Zustande langsam auf den Brei gegossen wird, der dabei sehr
schnell gerührt werden muss, bis sich dicker Kleister bildet. "
Das Buch verweist noch auf Formalin, um das
Sauerwerden zu verhindern, solche Stoffe sollten heutzutage aber keine
Verwendung mehr finden.
Stärkekleber sind (ohne Glycerin) quasi essbar. Wer
statt einem Pinsel den Kleber mit den Fingern verstreichen möchte, kann
sich also die Klebfinger ablutschen :-)
Leider kann solcher Kleber auch schlecht werden
(Schimmel oder Fäulnis), daher sollte er in einem verschließbaren Gefäß
im Kühlschrank untergebracht sein. Darüber sollte man nicht mit den
Fingern an den Kleber gehen. Ich habe das so gelöst, dass ich im
Kühlschrank eine Vorratsdose mit Kleber habe und mir vor dem Basteln
etwas Kleber mit einem sauberen Löffel heraushole (und in ein
Plastikdöschen oder auf einen Unterteller gebe).
Die Stärkekleber (mein Favorit ist der Weizenkleber)
binden sehr schnell ab und werden beim Trocknen (es ist Wasser drin,
bitte nicht mit UHU oder PRITT verwechseln...) hauchdünn. Mit
Gummibärchenkleber oder Weizenkleber auf Holz geklebte Papiere ziehen
sich (beim Trocknen) fast völlig in die Maserung vom Holz hinein.
Eine einfache Karte kann ja z.B. aus einem Fotokarton
bestehen, in das ein gefaltetes Papier als Innenpapier geklebt wird.
Prima ist da Weizenkleber (es geht auch die Gummibärchen-Lösung).
Ich habe Weizenkleber auf 160-Gramm-Papier
ausgestrichen und Serviettenmotive damit aufgeklebt (als Alternative zum
Sprühkleber). Das Papier wellt sich zwar, aber nach dem Trocknen lässt
es sich leicht wieder (heiß) glatt bügeln. Das geht mit Sprühkleber
nicht, der würde sich unter dem Bügeleisen stinkend auflösen. Auch ist
nicht jeder Serviettenkleber bügelfest.
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